Gesundheitsmarkt Japan - Aktuelle News in deutscher Sprache

9/24/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (11/12): 2 neue "intelligente" Rollstühle

In Japan wurden in den letzten Wochen 2 verschiedene neuartige Rollstühle entwickelt, die beide jedoch mit pfiffigen innovationen aufwarten können.

Innovation 1: Rollstuhl mit eingebautem WC
Was einfach und einleuchtend klingt, hat 6 Jahre (!) gedauert: Die Entwicklung eines elektrischen Rollstuhls mit eingebautem WC! Die Neuheit stammt von Japan Oasis (Website nur in Japanisch), einem kleinen Venture-Unternehmen aus Nagasaki.

Die Benutzer müssen allerdings spezielle Hosen und Unterwäsche tragen, damit der Stuhl auch funktioniert. Dann wird das "Geschäft" wie üblich erledigt und durch eine Öffnung im Sitz entsorgt.

Bild: Rollstuhl von "Japan Oasis"


Anschließend sorgt ein Spritzsystem für das Waschen des Hinterteils, das auch noch einen angenehmen Duft mitausstößt! Abgeschlossen wird die Angelegenheit durch das Trocknen des Hinterteils mithilfe eines speziellen Föns!

Insgesamt kann man natürlich viel weniger an Arbeit für Pflegekräfte und ein Mehr an Freiheit und Selbständigkeit für die Benutzer erwarten.


Innovation 2: Rollstuhl mit 360-Grad-Kamera für mehr Sicherheit
Rollstuhlfahrer leben gefährlich. Natürlich gilt das besonders für Tokyo, das wohl sicher zu den in dieser Beziehung unfreundlichsten Großstädte der industrialisierten Welt gehört.

Das Japan National Institute of Advanced Industrial Science and Technology und das National Rehabilitation Center for Persons with Disabilities haben in einer Kooperation einen neuen Rollstuhl entwickelt, der für mehr Sicherheit für Fahrer derselben sorgen dürfte.

Der Rollstuhl hat als Besonderheit eine 360-Grad-Kamera, die die Umgebung um den Fahrer herum kontrolliert und auch tote Winkel erfasst!

Bilder: Intelligenter Rollstuhl und 360-Grad-Kamera


Laufend werden 3D-Informationen der unmittelbaren Umgebung gesammelt, um Kollisionen und andere Mißgeschicke mit dem Rollstuhl zu vermeiden! Die Kamera merkt auch, wenn der Fahrer sich ungewöhnlich bewegt (zB bei einem plötzlichen Anfall). In dem Fall kann der Rollstuhl eine Warnung an eine externe Stelle senden, um so dem Fahrer in einer Notlage beiseite stehen zu können!

Bild: Sicht der 360-Grad-Kamera (zum Vergrößern anklicken)


Die beiden Firmen haben auf das Konzept von Risikokontrollsystemen aus der Autoindustrie zurückgegriffen, die auch dort Unfälle elektronisch vermeiden helfen.

Der neue Rollstuhl ist "live" nächste Woche bei einer Messe in Tokyo (2006 Home Care and Rehabilitation Exhibition) zu bewundern.

Es steht noch nicht fest, wann er kommerziell vermarktet wird. Pr


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9/22/2006

Indischer Pharmaproduzent baut Japan-Filiale auf

Indischer Pharmariese wagt sich nach Japan
Zydus Cadila (mit Hauptsitz in Ahmadabad) jedenfalls hat am 4. September eine Japan-Zweigniederlassung in Tokyo gegründet, mit dem Ziel der Vermarktung ihrer Generika in Japan innerhalb von 2 Jahren. Der japanische Ableger (Zydus Pharma Inc.) soll innerhalb der nächsten 6 Monate mit klinischen Tests für den hiesigen Generika-Markt beginnen.

Die Produktpalette umfasst zum Beginn 20 Artikel, u.a. Schmerzmittel.

Umsatzsteigerungen und Kooperationen geplant
Zydus exportiert bereits von Indien aus Produkte nach Japan, womit die Firma immerhin 500.000 US-Dollar pro Jahr umsetzt. Die Japan-Filiale soll bis 2019 dagegen 5 Mill. US-Dollar jährlich umsetzen.

Geplant sind dazu auch Kooperationen mit japanischen Konkurrenzunternehmen, etwa im Marketing oder zum Zwecke der gemeinsamen Forschung.


Meinung
In der ersten Hälfte des Jahres haben Gaijin 1,3 Billionen Yen (~8,76 Mrd. Euro/~13,91 Mrd. Franken) mehr aus Japan abgezogen, als sie investiert haben! Dieses ist nun nach Angaben des Finanzministeriums -im Halbjahreszeitraum gerechnet- zum zweiten Mal hintereinander passiert.

2 Megakonzerne zogen sich aus Japan zurück
Unter anderem hatte im Frühjahr GM Anteile an Suzuki im Wert von 230 Mrd. Yen (~1,55 Mrd. Euro/~2,46 Mrd. Franken) veräußert. Vodafone hatte kurz danach sein Japan-Geschäft an Softbank weitergegeben, und zwar für den Kaufpreis von 1,7 Billionen Yen (~11,45 Mrd. Euro/~18,19 Mrd. Franken) .

Meinung
Man kann es sehen, wie man will: Ist Japans Anziehungskraft auf ausländische Unternehmen einfach nur katastrophal schlecht, hat das Land diese ob des riesigen Binnenmarkts nicht nötig oder soll man die Lage als brachliegendes Potential für die Zukunft sehen?

Die Fakten sprechen eine klare Sprache:
In 2003 zog Japan ausländische Direktinvestitionen von 6,2 Mrd. US-Dollar an. Zum Vergleich die Zahl für Deutschland: 11,3 Mrd. US-Dollar. Die USA brachten 39,9 Mrd. US-Dollar ins Land und Frankreich sogar vorbildliche 47,8 Mrd. US-Dollar!

Wenn sich im japanischen Gesundheitsmarkt wieder etwas tun sollte, werde ich darüber berichten.


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9/17/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (10): Künstliche Knochen mit 5xfacher Stärke

Olympus Biomaterial Corp. hat sein künstliches Knochenersatz-Material OSferion so weit verbessert, daß es auch in stark belasteten Körperregionen wie etwa den Beinen eingesetzt werden kann.

Bessere Werte erreicht
Zuvor konnte das Produkt eine Porösität von 75% aufweisen. Die neue Version kann mit einem Wert von 60% glänzen und ist 5x stärker als das alte OSferion, nachdem es im Körper eingesetzt wird.

Knochenersatz, der auf Hydroxylapatit basiert, ist jedoch noch immer stabiler. Allerdings verbleibt Hydroxylapatit im Körper, während Osferion vom Körper absorbiert und durch "echten" Knochen ersetzt wird (nach etwa einem Jahr).

Olympus Biomaterial hat die Lizenz zur Vermarktung ihrer Neuheit im Mai eingeholt und bereitet mittlerweile den Verkaufsstart im Herbst vor.


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Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (9): Neue stärkere Batterie für Endoskope

Hitachi Maxell Ltd. (Website nur in Japanisch) hat für 2 Arten von Endoskopen neue Batterien entwickelt: 1x eine SR-Batterie für Kapsel-Endoskope und 1x eine CR-Batterie für transdermale Verabreichung von Pharmazeutika.

Starke SR-Batterie für Kapselendoskope
Vor einigen Wochen gab die Firma in Japan bekannt, daß die Silberoxid SR-Batterie für Kapselendoskope einen Durchmesser von 0,9 cm hat und 5 Milliamper ausgibt. Damit ist die Leistung dieses neuen Produkts 4.000 bis 5.000x stärker als ähnliche Batterien.

Die Batterie hält 8 Stunden am Stück und kann den Anwender des entsprechenden Kapsel-Endoskops somit etwa während eines kompletten "Trips" durch den Magen-Darm-Trakt begleiten!

Neue CR-Batterie als Nebenprodukt
Die Lithium-Mangan-Dioxid Batterie für die transdermale Verabreichung von Arzneimitteln basiert auf einer Batterie, die Hitachi Maxell Ltd. ursprünglich für den Automobilbereich entwickelt hatte!


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9/14/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (8): Kalzium-Brot von Yamazaki

Der japanische Lebensmittelgigant Yamazaki Baking Ltd. bringt am Freitag dieser Woche ein neues Produkt für trendbewusste Verbraucher heraus.

Dabei handelt es sich um eine neue Art von Toastbrot, das der Gesundheit besonders zuträglich sein soll.

Brot mit extraviel Kalzium
Yamazaki hat eine Brotsorte entwickelt, in der pro Scheibe 220 mg Kalzium (aus Milch gewonnen) enthalten sind. Dieses ist in etwa die Menge an Milch, die in einer Flasche des Getränks enthalten ist.

Bild: Kalziumbrot von Yamazaki

Dazu hat Yamazaki das Brot mit Vitamin D angereichert, damit der Körper das enthaltene Kalzium besser aufnehmen kann.

Das Kalziumbrot wird in ganz Japan verkauft und ist in 2 Varianten erhältlich (6 Scheiben oder 3 Scheiben). Die große Packung wird für 210 Yen (~1,40 Euro/~2,22 Franken), die kleine für 105 Yen (~0,70 Euro/~1,11 Franken) verkauft.


Zusatzinfo
Yamazaki Baking ist neben Japan u.a. auch in den USA, Europa (nur in Frankreich) und Ostasien präsent und produziert neben Brot auch verwandte Produkte wie Süßgebäck .

Das Unternehmen beschäftigt insgesamt über 16.000 Mitarbeiter.


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9/13/2006

Japanisches Wirtschaftsministerium hilft heimischen Pharmaherstellern

Die japanische Regierung will die im internationalen Vergleich eher schwache Position der heimischen Arzneimittelhersteller stärken.

Das japanische Wirtschaftsministerium Ministry of Economy, Trade and Industry (bekannt als METI, Keizaisangyoushou: 経済産業省) hat am Dienstag mitgeteilt, daß zur Unterstützug dieser Unternehmen das entsprechende Budget des Staates fast verdoppelt wird!

Die japanischen Pharmahäuser sollen so in die Lage versetzt werden, mehr neue Arzneimittel zu entwickeln und klinische Tests leicher durchzuführen.

Das Budget zur Unterstützung heimischer Firmen soll im Fiskaljahr 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf immerhin 8,3 Mrd. Yen (~55,5 Mill. Euro/~88 Mill. Franken) hochgeschraubt werden.


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9/12/2006

Japan akzeptiert 1.000 Pflegekräfte von den Philippinen

Am vergangenen Samstag unterzeichneten Ministerpräsident Koizumi und seine philippinische Amtskollegin Macapagal-Arroyo einen Vertrag, der ein neues Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern ermöglicht.

Als wichtigste Punkte gelten die Reduktion von Zöllen und - für den Healthcare-Markt interessant- erleichterte Möglichkeiten des Zugangs zum japanischen Arbeitsmarkt für Philippinos mit "Gesundheitshintergrund".

Umstrittene Arbeitsmarktregelung
Dieser letzte Punkt war lange umstritten. Im japanischen Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Altenheime usw.) herrscht seit langem ein Mangel an qualifizierten Pflegekräften. Unter dem neuen Freihandelsabkommen wird es einer festgelegten Anzahl von Philippinos möglich, als Krankenschwester o.ä. nach Japan einzuwandern.

Strenge Ausbildungsrichtlinien
Dazu müssen die Bewerber von Japan gestellten Qualifikationen und Bedingungen genügen oder in Japan selbst eine geeignete Ausbildung bestehen. Wird die Ausbildung in Japan durchgeführt, müssen die Bewerber das Land bei einem Scheitern verlassen.

Es ist unbekannt, wieviele Menschen tatsächlich nach Japan einwandern können, da die Bewerber etwa sprachlich dem Niveau ihrer japanischen Kollegen entsprechen müssen! Zumindest offiziell, denn der zu absolvierende 6-Monatskurs wird keineswegs ausreichen, um im Japanischen auf ein solches Niveau zu kommen.

Novum in der japanischen Geschichte

Gerade heute hat das japanische Wirtschaftsministerium
Ministry of Economy, Trade and Industry (bekannt als METI, Keizaisangyoushou: 経済産業省) beschlossen, in einem ersten Schritt immerhin 1.000 solcher Pflegekräfte ins Land zu lassen.

Im Vertragstext wird die jährlich festzulegende Zahl offen gelassen.


Zusatzinfos
1)
Japan gilt zurecht als sehr rigide, was seine Einwanderungspolitik angeht. Solch eine Öffnungsklausel für ausländische Arbeitskräfte wurde noch nie zuvor angewandt. Die Philippinen und Japan lagen seit einiger Zeit wegen dieses Details im Clinch, da die Philippinen mehr Arbeitskräfte entsenden wollten. Die Unterzeichnung des Abkommens wurde deswegen bereits zweimal verschoben!

2)
Japan ist der größte Gläubiger der Philippinen. Nach Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen 1983 wurden 9,4 Mrd. US-Dollar nach Manila gepumpt. Damit gingen 51% aller ausländischen Kredite und Darlehen des Landes auf das Konto Japans!


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9/10/2006

Japanisches Gesundheitsministerium plant Deckelung von Arztkosten ab 2008

Das japanische Gesundheitsministerium (Ministry of Health, Labor and Welfare, bzw. Kouseiroudoushou 厚生労働省) plant offenbar, Arztkosten bei älteren Patienten per Gesetz zu deckeln.

Fixierte Kosten für bestimmte Krankheitsbehandlungen und Patienten
Die neue Regelung soll ab April 2008 in kraft treten (also pünktlich zum Beginn des nächsten Fiskaljahres) und Menschen ab 75 Jahren betreffen.

Demnach würden bei ausgewählten Krankheiten bzw. Heilverfahren den behandelnden Ärzten fixierte Honorare zustehen. Auch die Patienten würden je nach Krankheit einen fixierten Eigenbeitrag zu entleisten haben.

Ähnlich wie in Deutschland explodieren in Japan die Gesundheitskosten seit Jahren und werden zu einer immer größeren Belastung des Staatsbudgets. Weitere Details zum Plan des japanischen Gesundheitsministeriums sind noch nicht bekannt.


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9/09/2006

Pharmahersteller Tsumura eröffnet Handy-Website über Kräutermedizin

Der japanische Hersteller von Pharmazeutika Tsumura hat vor wenigen Wochen unter der Adresse http://tsumura-c.jp/ eine mobile Website (abrufbar mit japanischen Handys) eröffnet. Die Site dreht sich ausschließlich um die Wirkung von japanischer Kräutermedizin (Kampo).

Infos zu Kräutermedizin gegen Krankheiten
Potentielle Patienten können nach einem Abonnement unter der Adresse mit ihrem Handybrowser prüfen, welche auf Kräuter basierenden
Arzneimittel eingenommen werden können, wenn sie unter den folgenden Symptomen leiden:
- Erkältung
- Halsschmerzen
- Husten
- Hautkrankheiten
- Bauchschmerzen
- Beschwerden beim Urinieren
- Bluthochdruck
- Verstopfung
usw.

Dazu ist auf der Tsumura-Website eine Liste einsehbar, in der die Bestandteile und Wirkungsweisen von im Moment 42 auf Kräutern basierenden Arzneimitteln aufgeführt sind.

Die Site hatte Mitte August immerhin bereits über 90.000 feste Abonnenten!

Zusatzinfos
1)
Tsumura ist bereits 1893 gegründet wurden. Der Pharmahersteller ist in Tokyo beheimatet und ist in Asien und Nordamerika aktiv.

Das Hauptgeschäft (80% der Umsätze) wird mit Kampo-Arzneimitteln gemacht. Tsumura kontrolliert 75% des japanischen Kampo-Markts.

2)
Bei Kampo (auch Kanpo, 漢方) handelt es sich um von Japanern adaptierte chinesische Medizin (Arzneimittel, Akupunktur usw.). Der Schwerpunkt von Kampo liegt in Japan bei auf Kräutern basierenden Pharmazeutika.

Chinesische Medizin wurde etwa im 4. oder 5. Jahrhundert v.Chr. nach Japan eingeführt.


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180.000 Fehler in 249 medizinischen Institutionen Japans gemeldet

Vor einigen Tagen hat eine Zahl in Japans Medizinwesen für erheblichen Aufruhr gesorgt.

Große Anzahl an Fehlern in Japans Krankenhäusern
Das Japan Council for Quality Health Care (Website nur in Japanisch) hat eine Analyse durchgeführt, wonach in den untersuchten medizinischen Einrichtungen (Kliniken, Uni-Krankenhäuser usw.) über 180.000 Fehler gemacht wurden. Das Interessante: Es handelte sich nur um 249 Institutionen - in Japan existieren jedoch 175.000 medizinische Einrichtungen! Und die Zahl gilt lediglich für das Kalenderjahr 2005.

Das japanische Gesundheitsministeriums (Ministry of Health, Labor and Welfare, bzw. Kouseiroudoushou 厚生労働省) hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Qualität der medizischen Versorgung der Bevölkerung zu verbessern.

Details der Untersuchung
26% der entdeckten 180.000 Fehlleistungen beinhalteten falsches Verhalten bei der Vergabe von Rezepten und Arzneimitteln.

In 16,2% der Fälle kam es zu Fehlern bei der Handhabung von Kanülen, etwa bei der Verabreichung flüssiger Nahrung.

12,9% der Fehler geschahen beim Baden oder Transportieren von Patienten.

Operationsfehler machten 1,5% der Fälle aus.

Das Japan Council for Quality Health Care hat des Weiteren bekannt gegeben, daß 76,7% der Fehler Krankenschwestern zuzuordnen waren. Der Wert lag unter den Ärtzten der 249 untersuchten Einrichtungen bei lediglich 4,3%!

Zusatzinfo
Das Japan Council for Quality Health Care wurde von der japanischen Regierung im Jahre 1995 gegründet. Die Hauptaufgabe der unabhängigen Einrichtung ist die Akkreditierung von medizinischen Institutionen in Japan.


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9/08/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (7): Gentest-Kit für jedermann

Die Japaner sind ja (zurecht) nicht gerade für ihre Fettleibigkeit bekannt. Gleichwohl ist es -wie im Westen- insbesondere unter der weiblichen Jugend des Landes nichts Außergewöhnliches, Diäten einzuhalten und fortwährend auf Kalorien zu achten.

Unter anderem diese Zielgruppe hatten wohl das Biotech-Startup NovusGene Inc. und EBS Inc. (ein Vermarkter u.a. von Nahrungsmittelzusätzen, Homepage nur in Japanisch) im Kopf, als sie ihr neues Produkt zusammen entwarfen.

Weltneuheit aus Japan
Es handelt sich dabei um ein Gentest-Kit zur Ermittlung des Hangs zur Fettleibigkeit, das japanische Kunden ganz normal in den Drugstores des Landes kaufen können. Dazu wird ein Stück des Fingernagels abgeschnitten, in einen speziellen Behälter gegeben und zum Testen eingeschickt! Die Kits tragen den Namen "DNA Slim".

Bild: Box des DNA-Slim

Einteilung in mehrere "Fettkategorien"
Die beiden Firmen versprechen, anhand der Untersuchung von 3 bestimmten Genen, den Hang zur Fettleibigkeit des betreffenden Patienten innerhalb von 20 Tagen bestimmen zu können.

Die Ergebnisse werden in 29 Kategorien eingeteilt:
- 4 Kategorien gelten als "normal"
- 4 Kategorien mit "vermindertem Hang zur Fettleibigkeit"
- 21 Kategorien mit "vergrößertem Hang zur Fettleibigkeit"

Die DNA-Slim-Gen-Kits sollen 12.600 Yen (~85,17 Euro/~134,69 Franken) kosten. Sie werden in Japan mit den Schlagworten "Weltneuheit" und "Diätplan-Unterstützung" vermarktet.

Zusatzinfos
NovusGene wurde in 2001 gegründet und hat den Hauptsitz in Tokyo. Die Firma hat sich auf Genanalysen spezialisert. Zu 80% gehört NovusGene dem Olympus-Konzern und zu je 10% der Mitsui Knowledge Industry Co. und Mitsui&Co.

EBS ist ebenfalls ein Unternehmen mit Hauptsitz in Tokyo. Die Abkürzung steht für Evidence Based Suppli. Präsidenten von EBS ist übrigens -man höre und staune in Japan- eine Frau.


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Pylori-Bakterien erhöhen Krebsrisiko um das Fünffache

Am Montag hat ein Forschungsteam des japanischen Gesundheitsministeriums (Ministry of Health, Labor and Welfare, bzw. Kouseiroudoushou 厚生労働省) eine Neuigkeit in der Krebsforschung bekannt geben können.

Bisherige Forschung widerlegt
Die Gruppe aus der "National Cancer Center's Epidemiology and Prevention Division" des Ministeriums hat herausgefunden, daß eine Infektion mit Helicobacter pylori-Bakterien das Magenkrebs-Risiko der betreffenden Patienten um das Fünffache erhöht.

Bislang ist man in der Forschung davon ausgegangen, daß der Faktor bei knapp 3 liegt.

Bedeutung für japanische Patienten
Für Japan ist dieses Ergebnis besonders deswegen relevant, da hier nach den Angaben die Quote der Bevölkerung (Menschen zwischen 40 und 50 Jahren), die mit diesen Bakterien zu infiziert sind, bei etwa 70% angesetzt wird.


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9/06/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (6): 3 japanische Konzerne entwickeln neues antipruritisch wirkendes Medikament

Toray Industries Inc., Japan Tobacco Inc. und Torii Pharmaceutical Co. haben am Montag angekündigt, bei der Entwicklung und Vermarktung eines neuen antipruritischen (Juckreiz stillenden) Wirkstoffes zu kooperieren.

Der Name des neuen Produkts soll TRK-820 lauten. Der Wirkstoff soll bei Leberkrankheiten eingesetzt werden.

Medikament gegen Juckreiz
Der Juckreiz, der bei dieser Art von Erkrankungen auftritt, ist pathologisch schwierig zu erklären. Die betroffenen Patienten leiden u.a. unter schweren Schlafstörungen, die mithilfe des neuen Wirkstoffs überwunden werden sollen. Bisherige Mittel gelten als nur eingeschränkt geeignet.

TRK-820 wurde ursprünglich bei Toray entdeckt. Der Wirkstoff soll mit Japan Tobacco entwickelt und dann von Torii vermarktet werden.

Zusatzinfo
Alle 3 Unternehmen sind in Tokyo beheimatet.

Torii hat z.Zt. knapp 830 Mitarbeiter und ist damit die kleinste der beteiligten Firmen.

Dagegen sind bei Toray über 34.000 Menschen beschäftigt, wobei mehr Menschen außerhalb Japans als im Inland angestellt sind.

Japan Tobaccos Geschäftsmodell fußt auf 3 Säulen: Tabakprodukte, Lebensmittel und Pharmazeutika.
In Japan werden u.a. die Zigarettenmarken Winston und Camel von Japan Tobacco vermarktet. Das Unternehmen beschäftigt über 31.000 Menschen und ist der drittgrößte Zigarettenhersteller der Welt.


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