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9/12/2006

Japan akzeptiert 1.000 Pflegekräfte von den Philippinen

Am vergangenen Samstag unterzeichneten Ministerpräsident Koizumi und seine philippinische Amtskollegin Macapagal-Arroyo einen Vertrag, der ein neues Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern ermöglicht.

Als wichtigste Punkte gelten die Reduktion von Zöllen und - für den Healthcare-Markt interessant- erleichterte Möglichkeiten des Zugangs zum japanischen Arbeitsmarkt für Philippinos mit "Gesundheitshintergrund".

Umstrittene Arbeitsmarktregelung
Dieser letzte Punkt war lange umstritten. Im japanischen Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Altenheime usw.) herrscht seit langem ein Mangel an qualifizierten Pflegekräften. Unter dem neuen Freihandelsabkommen wird es einer festgelegten Anzahl von Philippinos möglich, als Krankenschwester o.ä. nach Japan einzuwandern.

Strenge Ausbildungsrichtlinien
Dazu müssen die Bewerber von Japan gestellten Qualifikationen und Bedingungen genügen oder in Japan selbst eine geeignete Ausbildung bestehen. Wird die Ausbildung in Japan durchgeführt, müssen die Bewerber das Land bei einem Scheitern verlassen.

Es ist unbekannt, wieviele Menschen tatsächlich nach Japan einwandern können, da die Bewerber etwa sprachlich dem Niveau ihrer japanischen Kollegen entsprechen müssen! Zumindest offiziell, denn der zu absolvierende 6-Monatskurs wird keineswegs ausreichen, um im Japanischen auf ein solches Niveau zu kommen.

Novum in der japanischen Geschichte

Gerade heute hat das japanische Wirtschaftsministerium
Ministry of Economy, Trade and Industry (bekannt als METI, Keizaisangyoushou: 経済産業省) beschlossen, in einem ersten Schritt immerhin 1.000 solcher Pflegekräfte ins Land zu lassen.

Im Vertragstext wird die jährlich festzulegende Zahl offen gelassen.


Zusatzinfos
1)
Japan gilt zurecht als sehr rigide, was seine Einwanderungspolitik angeht. Solch eine Öffnungsklausel für ausländische Arbeitskräfte wurde noch nie zuvor angewandt. Die Philippinen und Japan lagen seit einiger Zeit wegen dieses Details im Clinch, da die Philippinen mehr Arbeitskräfte entsenden wollten. Die Unterzeichnung des Abkommens wurde deswegen bereits zweimal verschoben!

2)
Japan ist der größte Gläubiger der Philippinen. Nach Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen 1983 wurden 9,4 Mrd. US-Dollar nach Manila gepumpt. Damit gingen 51% aller ausländischen Kredite und Darlehen des Landes auf das Konto Japans!


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