Gesundheitsmarkt Japan - Aktuelle News in deutscher Sprache

12/28/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (17): Infrarot-Techologie macht Blutentnahmen bei Diabetes überflüssig

Diese neueste Technologie aus Japan basiert genauer gesagt auf "Fast-"Infrarotstrahlen.

Technologieentwicklung in Kooperation mit Lehre und Praxis
Sie wurde maßgeblich von der University of Electro-Communications ( 電気通信大学: Denki Tsuushin Daigaku), deren Campus östlich von Tokyo liegt. Beteiligt waren auch die Hokkaido University (Sapporo), die Kwansei Gakuin University (Präfektur Hyogo) und aus der Industrie Matsushita Electric Works!

Bei der Technik werden Lichtstrahlen eingesetzt, die auf die menschliche Haut gelenkt werden und die nahe des Infrarotspektrums liegen. Damit kann der Glukose-Gehalt im Blut des betreffenden Patienten ermittelt werden.

Spritzen und Schmerzen gehören also zB für die immerhin 7,4 Mill. Diabetiker in Japan der Vergangenheit an! Dazu wird das konstante Überwachen bzw. Halten des Blutzuckergehalts bei Intensiv-Patienten erheblich vereinfacht: Durch die vollkommene Schmerzfreiheit bei Anwendung der Methode kann die Messung mehrfach am Tag durchgeführt werden.

Funktionweise
Wenn "Fast"-Infrarotstrahlen auf menschliche Haut treffen, kann man anhand der Reflektionen erkennen, wieviel Glukose sich im Blut befindet. Das bei dieser Methode eingesetzte Licht bewegt sich im elektromagnetischen Spektrum von 1.300 nm-1.700 nm. Glukosemoleküle absorbieren Licht eben dieser Wellenlänge.

Niedrige Fehlerquote
Den Angaben nach ist die Methode an sich nicht neu, bisher jedoch mit zahlreichen Makeln behaftet. So führen etwa Fette, Proteine und Hauttemperatur zu Fehlern bei der Messung. Durch aufwändige Computersimulationen wurden Meßfehler auf auf weniger als 20mg pro Deziliter gesenkt.

Die beteiligten Forscher geben an, daß die Untersuchung ganze 10 Sekunden dauert! Die Technologie soll so schnell wie möglich kommerzialisiert werden. Dazu soll auch die Genauigkeit der Methode weiter hochgeschraubt werden. Momentan wird die Technik in einem Krankenhaus auf Hokkaido in der Praxis erprobt!


----- Bei Fragen: webmaster@medizintechnik-japan.de -----

12/20/2006

Innovation aus Japans Gesundheitsmarkt (16): Neue Technologie befreit Frauen von Röntgenstrahlen bei Brustkrebsuntersuchungen

Normalerweise müssen sich Frauen ab einem bestimmten Alter pro Jahr etwa 1x einer sogenannten Mammographie unterziehen, bei der sie auf möglichen Brustkrebs untersucht werden.

"Alte" Methode effektiv, aber mit 3 gravierenden Nachteilen
Zum einen müssen sich die Patientinnen einer bestimmten Dosis an Röntgenstrahlen aussetzen, was natürlich ihrer allgemeinen Gesundheit nicht zuträglich ist. Zum anderen ist die Prozedur auch mit Schmerzen verbunden, da die betreffende Brust gegen eine "Platte" gepresst werden muß, um ein möglichst gutes Röntgenbild zu erzielen. Des weiteren ist -nach dem Feststellen eines Tumors- eine zweite Untersuchung notwendig: Ist der Tumor gut- oder bösartig?

Neue Untersuchungstechnik überwindet alle Nachteile
Eine neue Apparatur von Hamamatsu Photonics schafft hier Abhilfe. Die betreffende Patientin legt sich zur Untersuchung in eine Art Bett und läßt sich mit Infrarotlicht (und nicht mit Röntgen) bestrahlen, um etwaige Tumore aufzuspüren.

Ist dieses der Fall, kann zudem sofort eine Diagnose über die Beschaffenheit des Tumors gestellt werden. Klar, daß für eine Reihe an Frauen somit der "Schrecken" einer jährlichen Mammographie im Grunde vollständig wegfällt!

Funktionsweise
Hamamatsu bestrahlt im Detail die Patientin mit Infrarotlicht der Wellenlänge 760-830 nm. Das Licht durchdringt das bestrahlte Gewebe von 48 Richtungen aus. Anhand von Reflektionen ist es für den Betreiber der Apparatur möglich, etwa zwischen Körperfett, Wasser oder Blut zu unterscheiden. Tumore haben einen hohen Blutgehalt und können der Firma zufolge mit der Infrarot-Methode entdeckt werden.

Hamamatsu gibt an, daß Tumore in einem extrem frühen Stadium entdeckt werden können (ab etwa 5 mm Größe). Dadurch, daß um bösartige Tumore herum gefundene Blutkörperchen eine andere Beschaffenheit aufweisen als solche, die bei gutartigen zu beobachten sind, kann eine entsprechende Unterscheidung auch sofort unternommen werden.

Die gesamte Prozedur soll vollkommen schmerzfrei sein und nur wenige Minuten pro Patient in Anspruch nehmen. Das klingt alles sehr gut. Hamamatsu hat die Anwendung in der Praxis bereits erfolgreich getestet, will jedoch vor einer Vermarktung weitere klinische Tests vornehmen.

Traditionell ist Brustkrebs unter japanischen Frauen im internationalen Vergleich eher selten. Die Anzahl der Todesfälle pro Jahr wird trotzdem immerhin mit 10.000 angegeben.


----- Bei Fragen: webmaster@medizintechnik-japan.de -----